
Menschen im Portrait: Thomas Bormann
Waren Sie schon einmal auf einer Batnight? Thomas Bormann schon und er erklärt gerne was es damit auf sich hat.
Foto: SchleeGleixner GmbH
Pia Stürzebecher hat zum 1. Juni 2020 die Leitung der offenen Ganztagsschule an der Mittelschule übernommen und arbeitet außerdem als Gemeindejugendpflegerin im Jugendhaus. Für Frau Stürzebecher bedeutet die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vor allem eines, „Zukunft gestalten“. Sie möchte soziale Verantwortung übernehmen und wichtige Werte an die nächste Generation weitergeben.
Wann und wodurch ist Ihr Berufswunsch für die Arbeit mit Kindern/Jugendlichen entstanden?
2009, während meines freiwilligen sozialen Jahres an der Comenius-Schule, erkannte ich schnell, wie wichtig es ist, den Kindern- und Jugendlichen Werte und Normen zu vermitteln. Ich wollte meinen Teil dazu beitragen und Verantwortung übernehmen.
Was zeichnet Ihre Arbeit als Leiterin der OGS / als Gemeindejugendpflegerin aus?
Sowohl als Gemeindejugendpflegerin als auch als Leiterin der OGS Mittelschule vertrete ich in erster Linie stets die Interessen der Kinder und Jugendlichen.
Einige Aufgaben beider Tätigkeitsbereiche überschneiden sich natürlich, dennoch sind die Rahmenbedingungen und Inhalte ganz unterschiedlich. So ist die offene Ganztagsschule eine schulische Veranstaltung und mit der Anmeldung verpflichtend. Das Jugendhaus hingegen lebt vom freiwilligen und offenen Charakter.
Entsprechend ist es meine Aufgabe, die pädagogischen Ansätze und Ziele unterschiedlich zu betrachten, zu bewerten und die anzuwendenden Methodiken eigens zu wählen.
Welche Momente motivieren Sie im Alltag besonders?
Mich erfüllt es mit Freude, wenn ich die Erfolge sehe, die Kinder und Jugendliche aufgrund der gemeinsamen Arbeit und Bemühungen erzielen. Wenn Eltern mir davon berichten, dass die Fortschritte auch im häuslichen und privaten Umfeld sichtbar sind, sorgt das bei mir für Gänsehaut. Denn dann weiß ich, dass die pädagogische Arbeit nachhaltig Früchte trägt.
Wie gehen Sie mit herausfordernden Situationen bei der Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen um?
Es gibt kein pauschales Erfolgsrezept – jede herausfordernde Situation ist individuell zu betrachten, weil jedes Kind und jeder Jugendliche vor individuellen Herausforderungen steht. Es braucht stets einen ganzheitlichen Blickwinkel, Ruhe und Besonnenheit.
Meiner Meinung nach ist es wichtig, Krisen bereits in der Entstehungsphase zu erkennen und durch sogenannte Krisenkommunikation zu entschärfen. Wie das funktioniert und worauf es dabei ankommt habe ich 2018 bei meiner Zusatzausbildung zur PART-Trainerin gelernt. Es handelt sich dabei um ein Qualifizierungskonzept zur Gewaltprävention, bei dem notwendigen Kenntnisse, Fertigkeiten und Haltungen in Krisensituationen vermittelt werden. Die Betonung liegt für mich in erster Linie auf der Haltung, denn wie ich herausforderndes Verhalten annehme und damit umgehe, hat sehr viel mit der persönlichen Haltung zu tun.
Welche persönlichen Eigenschaften sind Ihrer Meinung nach für Ihren Beruf unabdingbar?
An erster Stelle braucht es die Fähigkeit, sich in die Bedürfnisse eines anderen Menschen hineinversetzen zu können. Ohne Empathie kann ich mein Gegenüber nicht richtig verstehen und setze womöglich falsche Ansätze und stecke ggfs. auch verkehrte Ziele.
Zudem ist es wichtig, einheitlich im Team, eine klare pädagogische Haltung zu vertreten, weil wir den Kindern und Jugendlichen nur so Struktur und Sicherheit geben können.
Eine weitere sehr wichtige Eigenschaft ist der Wille und die Motivation zum „lebenslangen Lernen“, denn man lernt nie aus und immer etwas dazu. So werde ich bspw. im kommenden Jahr gezielt Weiterbildungslehrgänge für meine beiden leitenden Positionen absolvieren und den Arbeitsalltag mit neuen Erkenntnissen bereichern.
Warum haben Sie sich für die Tätigkeit im Jugendhaus in Goldbach entschieden?
Ich bin in der Gemeinde persönlich integriert, kenne die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen und meine Vorschläge und Ansätze hinsichtlich der Kinder- und Jugendarbeit sind gewünscht und werden angenommen.
In Goldbach bin ich nicht nur das neue Gesicht einer Position. Ich bin viel mehr als Jugendpflegerin und Leiterin der OGS der Mittschule. Ich fungiere unter anderem auch als Beraterin, betreibe Öffentlichkeitsarbeit, Prävention und vieles mehr. Diese Vielfältigkeit schätze ich ungemein.
Drei Dinge auf die Sie in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs verzichten möchten?
Mein Team.
Der tägliche Austausch mit den Kindern und Jugendlichen.
Mehrere Tassen Kaffee. Mit Milch. Ohne Zucker.
Worin sind Kinder und Jugendliche Vorbilder für Erwachsene?
Kinder und Jugendliche schaffen es oft wesentlich besser als Erwachsene, sich gezielt Hilfe zu holen, sie anzunehmen und umzusetzen. Sie können sich Schwächen eingestehen und um Hilfe bitten.
Gab es ein Ereignis/Erlebnis in Ihrer bisherigen Karriere, das Ihnen bis heute in besonderer Erinnerung ist oder Sie stark geprägt hat?
Ja. Ich war 2013 ehrenamtlich für die Lebenshilfe Aschaffenburg tätig und habe einen jungen Mann mit einer geistigen und körperlichen Behinderung betreut. Er liebte Zug fahren, weshalb die Betreuungszeit fast ausschließlich damit gefüllt war. Während einem Moment der Freude, die er seiner Umwelt auf seine Art und Weise mitteilte, sagte ein vorbeilaufender Passagier zu seiner Begleiterin: „Schau dir das Elend an, DAS willst Du nicht.“ Die Aussage erschütterte mich zutiefst und hallte lange nach.
Doch genau diese Erfahrung zeigte mir, wie wichtig und wertvoll meine Arbeit auch für die Gesellschaft und die Öffentlichkeit ist. Ich möchte das Bewusstsein für Chancengleichheit schärfen! Denn jeder Mensch hat ein Recht auf Chancengleichheit und da setze ich in meiner täglichen Arbeit an.
Haben Sie ein Zitat, das Sie Kindern und Jugendlichen mit auf den Weg geben?
„Es ist allein DEIN Weg – andere Menschen können Ihn mit dir gehen und Dich begleiten, doch keiner kann ihn FÜR Dich gehen!“.
Danke für Ihre Zeit und die Einblicke in Ihren Antrieb und Ihre Arbeit. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg und allen Kindern und Jugendlichen viel Spaß!
Mehr zur Offenen GanztagsschulePia Stürzebecher
Zukunfts-Gestalterin in der Kinder- und Jugendarbeit
// Leiterin der Offenen Ganztagsschule
// Leiterin des Jugendhauses
// Wertevermittlerin
// Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit
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