Das Rathaus

Im Juli 1979 wurde das heutige Rathaus mitten im Zentrum Goldbachs bezogen, wo es seitdem sowohl räumlich als auch im Leistungsumfang stets weiter ausgebaut worden ist.
Ursprünglich befanden sich in den Räumlichkeiten im Erdgeschoss noch die Sparkasse sowie im Anbau die Zahnarztpraxis Dr. Eich. Ende der 90er Jahre war die Raumnot der Sparkasse und des Rathauses so groß, dass die Sparkasse in neue Räume umzog und die frei gewordene Fläche im Rathaus vom Bauamt belegt wurde. Als die Zahnarztpraxis Dr. Eich im Herbst 2016 in eine eigene Praxis umgezogen war, wurden die Räume für den Einzug der Postagentur und des Zweckverbandes Kommunale Verkehrsüberwachung Aschaffenburg und Umgebung, der bis dahin im Rathaus ansässig war sowie für eine öffentliche Toilette umgebaut.
Dadurch haben heute die acht Beschäftigten des Bauamts sowie die sieben Mitarbeiterinnen von Ordnungsamt, Bürgerbüro und Standesamt im Erdgeschoss und der Bürgermeister mit den fünf Mitarbeiter/innen der zentralen Dienste, die Kämmerei und Kasse mit sechs Beschäftigten und die Forstverwaltung mit zwei Bediensteten im Obergeschoss genügend Raum und zeitgemäße Arbeitsplätze. Dazu gehört auch das nötige Handwerkszeug für ihren täglichen Dienst zugunsten des Marktes Goldbach und seiner Bürger/innen. Um die Reinigung und Funktionstüchtigkeit des Gebäudes sorgen sich ein Hausmeister und zwei Reinigungsdamen.
Vom Rathaus aus erfolgt auch die Koordinierung mit den verschiedenen „Außenstellen“, dem Bauhof mit Recyclinghof, der Feuerwehr, dem Bäderbetrieb, dem Kindergarten in Unterafferbach sowie dem Schul- und Sportbereich. Über 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen sich um das Funktionieren der Infrastruktur und um die Rahmenbedingungen für einen attraktiven, lebenswerten Wohn-, Arbeits- und Einkaufsort.
Um auch für die Zukunft den personellen Nachwuchs zu sichern, werden fortlaufend junge Menschen, vor allem für den Beruf des/r Verwaltungsfachangestellten, ausgebildet.
Doch das Gebäude mit seiner Ausstattung bietet nur die Arbeitsplätze, für das Wohlbefinden, die Arbeitsbedingungen und das Zusammenarbeiten der Belegschaft sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen der vorgegebenen Leitlinien überwiegend selbst verantwortlich.
In diesem Wissen besteht eine positive Arbeitskultur und ein Zusammenwirken, gleich einem Uhrwerk, bei dem die unterschiedlichsten Zahnräder für einen sekundengenauen Gang der Uhr sorgen.
Allen gemeinsam ist dabei die Freude am verlässlichen Dienst für die Bürgerinnen und Bürger sowie an der Weiterentwicklung des Ortes. Das gewährleistet, dass die Beschlüsse der Marktgemeinderatsgremien, die in der „Herzkammer der Demokratie“, dem Sitzungssaal, gefasst werden und die sonstigen täglichen Aufgaben mit sichtlichem Engagement sowie rechtstreu und gleichmäßig erfüllt werden.
Dabei gehören die Trauungen im Trauzimmer zu den ergreifendsten Erlebnissen und kurzfristig sichtbarsten Ergebnissen, wenn nämlich zwei Menschen das Rathaus als vereintes Paar verlassen.
Doch bei all dem Arbeitseifer kommen auch die persönlichen Gespräche miteinander oder mit den Bürgerinnen und Bürgern, gemeinsame Geburtstags-Snacks oder auch heitere Episoden nicht zu kurz. Und der Brauch eines Betriebsausfluges wird auch noch gepflegt.
MEINE PERSÖNLICHE SICHT
Seit Mai 2002 darf ich das Amt des Bürgermeisters, in einem großen, hellen Büro des Rathauses mit Blick auf die Umgebung nach Osten und nach Süden, ausüben.
Diese räumliche Veränderung gegenüber meinem früheren Büro im Finanzamt steht symbolisch auch für viele mit diesem beruflichen Wechsel einhergegangenen Neuerungen.
Vor allem der nun erforderliche und reizvolle Blick in die Zukunft unterschied sich von dem, einem Betriebsprüfer eigenen Blick in vergangene, abgeschlossene Jahre.
Jedes Jahr an Berufserfahrung erweiterte meinen Blickwinkel und schärfte den Weitblick.
Mit einem ebenso innovativen, wie auch loyalen Mitarbeiterstamm und einem sachorientierten wie fortschrittsinteressierten Marktgemeinderat war es ein Genuss, die verschiedensten Felder der Kommunalpolitik zu bestellen. Ziel war es immer, Goldbach mit einer deutlich sichtbaren Umgestaltung den Erfordernissen der allgemeinen Entwicklung nicht nur anzupassen, sondern dem Ort auch den einen oder anderen Vorsprung zu geben. Die heutige Einrichtung meines Büros, der aktuelle Ausblick aus meinen Fenstern, die derzeitigen Themen des beruflichen Alltags und die gegenwärtige Zusammensetzung des Marktgemeinderates, wie auch der Belegschaft, haben sich sichtbar gewandelt. Viele langjährige Mitarbeiter/innen sind im Ruhestand, dafür haben junge Nachwuchskräfte ihren Platz eingenommen und bereichern uns mit ihren neuen Ideen.
In gleicher Weise erneuerte sich der Marktgemeinderat.Dieser Umbruch in meinem direkten Umfeld symbolisiert auch ganz deutlich die allgemeinen Veränderungen der letzten 16 Jahre in Goldbach, in der Politik und der Gesellschaft.
Die interne hervorragende Zusammenarbeit, wie auch die Kooperation mit Kirche, Gewerbeverband und den zahlreichen ehrenamtlich Engagierten haben mich in meinem Wirken im Rathaus sehr beflügelt. Sie haben mich zu einem besonderen Engagement für Goldbach angespornt, so dass ich der festen Überzeugung bin, dass das Bürgermeisteramt in Goldbach das schönste, erfüllendste und spannendste Amt unserer Region ist. Dabei konnte ich mich des Öfteren auch in der Arbeit verlieren und die Zeit vergessen.

Thomas Krimm – 1. Bürgermeister der Gemeinde Goldbach