Der grausame Tod

Es ist in Goldbach seit Jahrzehnten eine schöne Tradition, dass zur Faschingszeit zwei Maskenbälle in der Kultur- und Sporthalle stattfinden, eine Woche vor Fasching der Sängerball, den der Männerchor Sängerkranz durch eine meist aufwändige Dekoration vorbereitet, die dann am Faschingssamstag für den gemeinsamen Ball von den Ringern des AC Bavaria und den Fußballern des VfR Goldbach übernommen wird.

 

Nach jeder dieser Veranstaltungen muss der Saal zum Reinigen geräumt werden, das heißt, die Tische und Stühle müssen gestapelt und zur Seite geräumt werden, um dann vom nächsten Veranstalter wieder aufgebaut zu werden.
Der Sängerkranz verrichtet diese Arbeit stets am Montagmorgen nach dem Ball am Samstag, die Ringer und Fußballer beginnen häufig bereits nach Ende des Balles in den frühen Morgenstunden des Faschingssonntags mit den Aufräumarbeiten. Dazu hat sich, besonders beim ACB, ein Garde alter Kämpfer gebildet, die gegen vier Uhr in der Frühe anrücken, um mit dem Aufräumen zu beginnen. Darunter sind bekannte Persönlichkeiten, wie Karl Krausert, Hugo Schwind, Otto Windischmann, sein Bruder Helmut und zahlreiche andere verdiente Mitglieder.

 

Bevor die Sporthalle umgebaut und renoviert wurde, befand sich die Bar bei den genannten Faschingsbällen in der äußersten Hallengarage an der Südseite. Dort herrschte immer eine gemütliche Stimmung, auch wenn das Platzangebot sehr begrenzt war.
Wie bei jeder Veranstaltung dieser Art gibt es einen bestimmten Anteil von Besuchern, denen das Musikangebot oder die Möglichkeit das Tanzbein zu schwingen relativ gleichgültig ist, viel wichtiger ist es ihnen, ohne großen Zeitverlust mit Bier versorgt zu werden und regelmäßig die Bar aufzusuchen, um die gute Laune noch etwas zu beschleunigen.

 

So rückten eines Tages die ACB Oldies wieder zu ihrem Dienst an und begaben sich in die Bar, um nachzuschauen, ob dort das Ballpublikum bereits abgezogen war. Wie immer gab es eine Handvoll trinkfester Besucher, die am linken Rand des Tresens standen beziehungsweise zu stehen versuchten, um von der Barbesatzung einen letzten Trunk zu ergattern, den sie meist doch nach einem Schluck stehen ließen. Rechts in der Ecke neben dem Tresen saß eine zusammengesunkene Gestalt, den Kopf auf die Knie gebettet, die Kopfbedeckung verrutscht, vom übermäßigen Alkoholkonsum übermannt.

Die drei alten Recken standen lächelnd vor diesem Bild des Jammers.
„Guck di årm Sau ou, Karl“, sagte Hugo schmunzelnd zu seinem Freund, „direkt näwä de Bar, vedoschd“!

Die Schmunzelgeschichten sind geschrieben von Rüdiger Hock.

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