Sebastian Kissel

Goldbach als zweite Heimat – hier verbindet Sebastian Kissel Beruf und Leidenschaft. Bereits mit sechs Jahren begann Sebastian Kissel aktiv und erfolgreich im Verein in Elsenfeld zu schwimmen. Schon früh in Berührung mit türkisfarbenen Becken und Chlorwasser entwickelte er schnell eine Vorstellung von einem möglichen Berufsweg.

Gerade nach den umfangreichen Sanierungsarbeiten und der erfolgreichen Neueröffnung des Goldbacher Waldschwimmbads ist seine Person von großem Interesse. Die zurückliegenden Herausforderungen, die immense technische Weiterentwicklung des Bades und die durchwegs positive Resonanz der Besucher lassen ihn zurecht Stolz verspüren.

 

 

Chefbademeister, Leiter der Bäderbetriebe, Leiter der Wasserwacht,… – Welche Berufsbezeichnung trifft es am ehesten und wie beschreiben Sie Ihren Tätigkeitsbereich?

Die richtige Berufsbezeichnung ist „Meister für Bäderbetriebe“. Hier in Goldbach bin ich als Leiter der Bäderbetriebe tätig. Mein Tätigkeitsbereich ist sehr vielfältig und umfasst die Organisation und Dienstplanung für das Goldbacher Waldschwimmbad und das Goldbacher Hallenbad, die Leitung des Personals, die Prozess- und Budgetverantwortung sowie die Verantwortung für diverse andere Projekte, wie beispielsweise Veranstaltungen.

 

Die Bäderbetriebe sind der Gemeinde Goldbach angeschlossen. Wie lange sind Sie schon für den Markt Goldbach tätig?

Ich bin seit dem 1. Juli 2005 beim Markt Goldbach beschäftigt.

 

Haben Sie einen persönlichen Bezug zu Goldbach? Sind Sie hier aufgewachsen oder wohnen hier?

Tatsächlich hatte ich bis zur Aufnahme meiner Tätigkeit hier vor 17 Jahren keinerlei Bezug zu Goldbach. Jetzt verbringe ich hier berufsbedingt viel Zeit und kenne daher auch viele Menschen hier – Goldbach ist quasi meine zweite Heimat geworden.

 

Was bedeutet Ihnen Ihr Beruf und welchen Stellenwert hat er in Ihrem Leben?

Arbeit hat bei mir einen großen Platz im Leben. Es ist nach wie vor mein Traumberuf, auch wenn, oder gerade weil man sich in allen Bereichen stetig weiterentwickeln muss, um immer auf dem neuesten Stand zu sein.

 

Welche persönlichen Eigenschaften sind Ihrer Meinung nach als Meister der Bäderbetriebe unabdingbar?

Naja, sehr gute Schwimmkenntnisse sind in jedem Fall erforderlich. Ebenso eine freundliche, offene und klare Kommunikation sowie Zuverlässigkeit, Flexibilität, Weit- und Überblick, eine schnelle Auffassungsgabe, technisches Verständnis, Ausdauer und die Bereitschaft, auch im Sommer an den Wochenenden zu arbeiten.

 

Der Bäderbetrieb des Marktes Goldbach ist auch Ausbildungsstätte. Warum sollte ein junger Mensch den Beruf des Fachangestellten für Bäderbetriebe erlernen?

Der Beruf des Fachangestellten für Bäderbetriebe ist ein zukunftsfähiger, vielseitiger und wichtiger Beruf mit vielen Weiterbildungsmöglichkeiten. Der Beruf wird heute mehr geschätzt denn je, denn es geht nicht mehr nur darum, in Schwimmbädern Kindern das Schwimmen zu lernen und ihnen eine gute Zeit zu bieten, sondern auch darum, Raum für die Gesunderhaltung und Fitness der Menschen zu schaffen. Da finde ich es schon schade zu hören, dass Schwimmbäder geschlossen werden müssen, weil geeignetes Fachpersonal fehlt.

 

Wie viele MitarbeiterInnen haben die Bäderbetriebe? Wer gehört alles zu Ihrem Team?

Das Schwimmbad hat während der Freibadsaison ca. 35 Mitarbeiter. Dazu gehören Fachangestellte für Bäderbetriebe, ein Auszubildender, mehrere Rettungsschwimmer, Kassenmitarbeiter und Reinigungspersonal.

 

Haben Sie einen persönlichen Bezug zum Element Wasser? Halten Sie sich gerne im und am Wasser auf?

Seit meinem 6. Lebensjahr bis zum Beginn meiner Ausbildung in Wertheim war ich im Schwimmverein Elsenfeld sehr erfolgreich aktiv. Schon damals verbrachte ich mit meiner Familie viel Zeit bei Wettkämpfen in verschiedensten Schwimmbädern oder auch beim Kanufahren auf dem Main. So reifte schon als Jugendlicher in mir der Wunsch heran, „Bademeister“ zu werden. Auch heute noch bin ich gerne mit meinen Kindern und meiner Partnerin im und am Wasser. Ich genieße es, die Freude daran mit ihnen teilen zu können.

 

Wie starten Sie für gewöhnlich in Ihren Arbeitstag?

Schon während des Frühstücks zu Hause wähle ich mich dank modernster Technik per Tablet oder Computer in unsere Anlage ein und überprüfe die relevanten Parameter. So können am Morgen direkt die richtigen Weichen für den Tag gestellt werden.

 

Drei Dinge, auf die Sie in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs verzichten möchten?

Allen voran möchte ich den wertschätzenden Kontakt zu Gästen und Mitarbeitern nicht missen. Aber auch auf die Digitalisierung unserer technischen Anlagen sowie die Unterstützung der Marktgemeinde Goldbach bei allen Anliegen rund um das Schwimmbad möchte ich in meinem beruflichen Alltag nicht verzichten.

 

Was können besondere Herausforderungen in Ihrem Berufsalltag sein und wie gehen Sie damit um?

Klar, es gibt auch mal Notfallsituationen. Da gilt es Ruhe zu bewahren und Abläufe besonnen zu meistern. Und grundsätzlich geht es darum, jedem Badegast trotz unterschiedlicher Meinungen und Sichtweisen das bestmögliche Badevergnügen zu bescheren. Dazu gehört auch das Klären von Konflikten, Acht darauf zu geben, dass Regeln eingehalten werden und Generationen mit gegenseitigem Respekt zu verbinden.

 

Vor ca. zwei Monaten wurde das Goldbacher Waldschwimmbad nach ausgiebigen Renovierungsarbeiten neu eröffnet. Sicher auch eine herausfordernde Zeit. Welche Rolle wurde Ihnen während der Umbauphase zuteil und wie haben Sie die Umbauphase wahrgenommen?

Ich habe die Generalsanierung vor Ort mitbetreut. Für alle Beteiligten war dies eine sehr herausfordernde und anstrengende Zeit. Es gab sowohl kleinere als auch größere Unwegsamkeiten, für die es Lösungen und tragfähige Konzepte brauchte. Umso stolzer bin ich, dass wir das gemeinsam sehr gut meistern konnten.

 

Seit der Wiedereröffnung haben sich sicher schon ein paar tolle Ereignisse im Waldschwimmbad zugetragen. Erzählen Sie uns ein bisschen von den ersten Wochen nach der Wiedereröffnung?

Sehr gerne. Am 21. Mai war unsere große und gut besuchte Eröffnungsfeier. Viele prominente Gäste aus der Region sowie Bürgerinnen und Bürger aus Goldbach und Umgebung beehrten uns mit ihrem Besuch. Es gab viel Lob über den gelungenen Umbau und das moderne Technikgebäude, welches man an diesem Eröffnungstag unter fachkundiger Begleitung besichtigen konnte.

Man freute sich einfach darüber, endlich wieder Zeit im Waldschwimmbad verbringen zu können. Die tollen Attraktionen, der neugestaltete Kinderbereich, die Rutschen und die Massagebecken sind seither der Renner.

 

Wie ist die Resonanz der BesucherInnen?

Die Resonanz ist durchwegs positiv. Auch die Nutzer der Dauerbadekarten sind stark gestiegen. Wir sehen einen klaren, steigenden Trend in den Besucherzahlen.

 

Über welche Neuerung freuen Sie sich persönlich am meisten?

Mein persönliches Highlight ist unser Technikraum, in dem die Wasseraufbereitung nach den neuesten Standards erfolgt. Natürlich auch der Kinderbereich und die Rutschen. Und auch das Massagebecken. Eigentlich finde einfach alles toll! 🙂

 

Auf welche Saison-Highlights dürfen sich Ihre Badegäste in 2022 noch freuen?

Auf ein besonderes Ereignis dürfen sich alle Schwimmbadbesucher bereits am 30. Juli freuen: Unser beliebtes Nachtschwimmen findet endlich wieder statt. Wir planen ein tolles Musikprogramm und viele Überraschungen – darauf können sich die hoffentlich zahlreichen Gäste schon jetzt freuen.

 

Was wünschen Sie sich für die künftige Entwicklung des Waldschwimmbads und des Hallenbads?

Ich wünsche mir, dass sich junge Menschen dafür begeistern können, diesen Beruf zu erlernen und wir künftig nicht mehr so massiv mit Fachpersonalmangel zu kämpfen haben. Außerdem wünsche ich mir, dass sich viele Personen aktiv in der Wasserwacht engagieren und so auch die Sicherheit der Badegäste gewährleisten. Die Wasserwacht ist eine unverzichtbare Stütze unserer Arbeit.

 

Nun genug zu Ihrem Job und den Bäderbetrieben. Wie gestalten Sie denn Ihre Freizeit?

Meine Freizeit gestalte ich am liebsten gemeinsam mit meiner Familie. Besonders gerne machen wir Ausflüge mit dem Fahrrad oder gehen Schwimmen. Außerdem bin ich in meiner Heimatgemeinde Obernburg 1. Vorsitzender des Feuerwehrvereins und bringe ich mich aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr und auch in der Wasserwacht Goldbach ein.

 

Und zu guter Letzt haben Sie ein Zitat, das Sie den GoldbacherInnen mit auf den Weg geben wollen?

In meiner Zeit als Leiter der Bäderbetriebe durfte ich schon viele Menschen kennenlernen. Ich habe viele Freunde gefunden und Kontakte geknüpft. Vieles ist mir sicherlich gelungen, anderes vielleicht weniger. An vielen Stellen wurde mir Vertrauen geschenkt und dieses garantiert auch nicht missbraucht. An anderer Stelle mag ich vielleicht auch Menschen enttäuscht oder verärgert haben. Und dennoch, oder gerade deshalb bleibe ich meinem Lebensgrundsatz treu:

„Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen!“

Jeden Tag aufs Neue freue ich mich darauf!

 

Herzlichen Dank für das nette Gespräch! Wir wünschen viel Spaß beim Nachtschwimmen diesen Samstag und noch eine erfolgreiche Freibadsaison!

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Kurzvorstellung

Sebastian Kissel
leitet mit Hingabe die Bäderbetriebe in Goldbach.

 

// Verbringt schon immer gerne Zeit am und im Wasser
// Bereits seit 2005 beim Markt Goldbach beschäftigt
// 1. Vorsitzender der Wasserwacht Goldbach
// 1. Vorsitzender des Feuerwehrvereins Obernburg
// Unternimmt in seiner Freizeit gerne Rad- und Schwimmausflüge mit der Familie

 

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