Mit "Stolpersteinen" gedenkt Goldbach seinen jüdischen Mitbürgern.
In über 20 Ländern wurden durch den Künstler, Gunter Demnig, bereits rund 65.000 Stolpersteine verlegt. Nun hat sich auch der Markt Goldbach an diesem europaweit größten Kunstprojekt und Denkmal beteiligt.
Denn die 800-jährige Geschichte Goldbachs weist eine Vielfalt an Ereignissen und Entwicklungen auf. Dazu gehört unter anderem auch das Leben der jüdischen Gemeinde und die Zeit von 1933 – 1945 mit all ihren Verfehlungen und Folgen. Mit der Vergangenheit unseres Ortes wollen wir uns im Ganzen identifizieren und mit den Lehren aus der Vergangenheit als starke und selbstbewusste Gesellschaft unsere Zukunft gestalten, denn für diese sind wir verantwortlich.
Wenn auch in der Zukunft Werte wie Demokratie, Menschenwürde, Respekt, Toleranz oder Ehrlichkeit gelten sollen, müssen wir diese pflegen und weitergeben.
Der jüdischen Gemeinde Goldbachs wurden nach 1933 diese Werte im Zuge der politischen Entwicklung nach und nach von ihren Mitmenschen entzogen. Dennoch verblieben mehrere Familien in Goldbach, das ihnen Heimat war, bis sie schließlich 1942 deportiert und 32 Männer, Frauen und Kinder ermordet wurden. Nicht nur ihr Leben wurde ausgelöscht, auch ihre Identität, ihre Existenz sollte aus der Geschichte gelöscht werden.
Goldbach bekennt sich zu dieser Schuld mit dem Bekenntnis zur Pflege des Gedenkens und der Erinnerung als Mahnung für die Zukunft.
1986 wurde hierzu ein Gedenkstein errichtet, der 2008 durch zwei Steinsäulen mit den Namen der deportierten Mitbürger ergänzt wurde.
Mit der Verlegung der Stolpersteine geben wir den Menschen die Identität zurück und die Erinnerung zum damaligen Lebensmittelpunkt der Familien.
Mögen uns die Stolpersteine in unserem geschäftigen Alltag auch einmal zum „Stolpern des Geistes“ und damit zum Innehalten, Gedenken und Denken veranlassen.
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