Thorsten Steier

Menschen im Portrait: Thorsten Steier

Nachdem Thorsten Steier seit dem Schuljahr 2016/2017 in dem damals neu angelaufenen Projekt „Offene Ganztagsschule“ involviert ist, ändern sich mit der neu initiierten Einrichtung der KombiKids erneut die Rahmenbedingungen für die Ganztagsbetreuung an der Goldbacher Grundschule.

Das Kombimodell unterstützt und ergänzt die Erziehungs- und Bildungsarbeit von Kindern und bietet ihnen eine professionelle (Nach-)Mittagsbetreuung. Die Einrichtung arbeitet zwar sehr eng mit Schule und Schulleitung zusammen, ist allerdings eigenständig. Die Schulkinder haben hier die Möglichkeit (mit Freunden) zu spielen, sich zu bewegen, sich auszuruhen oder am AG-spezifischen Bildungsangebot teilzunehmen.
Als Leiter der KombiKids Einrichtung leistet Thorsten Steier mit seinem Team einen integralen Beitrag für die Entwicklung der Kinder, und damit für unsere Gesellschaft.

 

Wann und wodurch ist Ihr Wunsch entstanden, einer Arbeit im Sozialwesen nachzugehen?

Das war während meines Studiums auf Lehramt für Gymnasial- und Oberstufe, da mir dort die pädagogischen Inhalte zu kurz kamen. Daraufhin startete ich ein freiwilliges 6-monatiges Praktikum in einer heilpädagogischen Tagesstätte. Dieses Arbeitsfeld entsprach eher meiner Vorstellung von pädagogischer Arbeit, sodass ich mich entschied, ein Studium für Soziale Arbeit in Frankfurt zu beginnen.

 

Was zeichnet Ihre Arbeit als Ganztagskoordinator der Grundschule Goldbach aus?

Der Offene Ganztag in der Grundschule wurde seit diesem Schuljahr in ein Kombimodell – ein Kooperationsprojekt zwischen Schule und Jugendhilfe umgewandelt. Damit wurde der Offene Ganztag zu den „KombiKids“, die eine eigenständige Kinderbetreuungseinrichtung im Gebäude der Schule sind. Ich vertrete die KombiKids als Einrichtungsleiter. Mein Alltag besteht zum größten Teil aus Organisation, Verwaltung und Koordination.

 

Welche Momente motivieren Sie im Alltag besonders?

Die wenigen Augenblicke, die ich noch mit eigenen Angeboten für die Kinder füllen kann, sind mir auch gleichzeitig die Wertvollsten. Dort decke ich gemeinsam mit einem Kollegen den Bereich Sport und Bewegung ab. Es ist einfach schön, wenn es gelingt die Kinder für bestimmte Themen zu begeistern.
Nichtsdestotrotz kann es auch erfüllend sein, wenn beispielsweise eine große und dringend notwendige Umstrukturierung wie der Umbau vom Offenen zum Kooperativen Ganztag (Kombimodell) gelingt.

 

Wie gehen Sie mit herausfordernden Situationen bei der Zusammenarbeit mit Kindern (und Jugendlichen) um?

Ich habe in meiner bisherigen beruflichen Laufbahn die Erfahrung gemacht, dass der Schlüssel bei der Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen (eigentlich aber mit allen Menschen) in einem respektvollen Umgang, einer wertschätzenden Haltung und Sprache liegt. Zu einer „Klaren Linie mit Herz“ gehört aber auch, dass man bereit ist, Grenzen zu ziehen und zu vertreten. In herausfordernden Situationen ist es für mich immer hilfreich, die Ruhe zu bewahren und nicht aus einer Emotion heraus zu agieren. Humor und etwas Selbstironie können ebenfalls die ein oder andere Türe öffnen.

 

Welche persönlichen Eigenschaften sind Ihrer Meinung nach als Leiter einer Ganztagsschule unabdingbar?

– Geduld und Gelassenheit

– Flexibilität und Belastbarkeit

– Fähigkeit Rollenambiguität anzunehmen (teilweise Unvereinbarkeit von Erwartungen seitens Kindern, Eltern, MitarbeiterInnen, Schule, Marktgemeinde, Kindergartenaufsicht, …)

– Die Bereitschaft die Welt aus Sicht der Kinder verstehen zu wollen

 

Aus welchen Gründen haben Sie sich für die Tätigkeit in der Ganztagsschule entschieden?

Als ich 2016 die Stelle antrat, zeichnete sich für mich bereits ab, dass der Bedarf an schulischen Ganztagsangeboten zukünftig steigen wird. Ich wollte meinen Beitrag leisten, Schule auf diese Herausforderung vorzubereiten. Hinsichtlich des kommenden Rechtsanspruchs für eine ganztägige Schulkindbetreuung muss unbedingt darauf geachtet werden, dass das Nachmittagsangebot räumlich, personell, finanziell und pädagogisch im Vergleich zum Vormittag nicht als nachrangig betrachtet wird.

 

Drei Dinge, auf die Sie in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs verzichten möchten?

– Unsere Kinder und ihre offene und lebensfrohe Weltsicht

– Eine Kommune (inklusive Bürgermeisterin), die Kinder- und Jugendarbeit als eine Kernaufgabe ansieht und annimmt

– Mein Team aus MitarbeiterInnen, die Profis in der alltäglichen pädagogischen Arbeit mit Kindern sind und mir stets den Rücken freihalten

 

Worin sind Kinder und Jugendliche Vorbilder für Erwachsene?

Die Corona-Einschränkungen, die bis heute unseren Alltag bestimmen, haben gezeigt, dass unsere Kinder viel besser in der Lage sind, auf Veränderungen zu reagieren und das Beste aus schwierigen Situationen zu machen. Dabei ist der Alltag in Schule und Kinderbetreuung nach wie vor sehr stark von den Einschränkungen betroffen. Während sich die Fußballstadien wieder füllen und Abstands- und Maskengebote keine große Rolle mehr spielen, müssen unsere Kids weiterhin auf Angebote verzichten oder können sie nur eingeschränkt in Anspruch nehmen.

 

Gab es ein Ereignis/Erlebnis in Ihrer bisherigen Laufbahn, das Ihnen bis heute in besonderer Erinnerung ist oder Sie stark geprägt hat?

Ja, ein 2-jähriges Weiterbildungsstudium – „Erlebnispädagogik in der Sozialen Arbeit“ – hat meine pädagogische Sichtweise maßgeblich beeinflusst. Das Motto lautete:
„Sage es mir, und ich vergesse. Zeige es mir, und ich behalte. Lass es mich tun, und ich begreife“ (Konfuzius)

 

Haben Sie ein Zitat, das Sie Kindern und Jugendlichen mit auf den Weg geben wollen?

„Lass’ dein Herz dich führen. Es flüstert. Also höre ganz genau zu.” (Walt Disney)

 

Was machen Sie zum Ausgleich ihrer fordernden Arbeit? Wie gestalten Sie Ihre Freizeit?

In meiner Freizeit fahre ich gerne Mountainbike, spiele regelmäßig Fußball und Tennis. Der größte Ausgleich für mich ist aber die handwerkliche Arbeit an unserem Häuschen in Steinbach – im Gegensatz zur pädagogischen Arbeit sieht man hier sofort, ob man alles richtig gemacht hat.

 

Herzlichen Dank für die interessanten Antworten und Ihre investierte Zeit! Wir wünschen weiterhin viel Freude mit den Kindern und viel Erfolg mit dem Modell der KombiKids!

 

Mehr zur Ganztagsbetreuung der Mittelschule

Kurzvorstellung

Thorsten Steier
leitet den Offenen Ganztag der Grundschule Goldbach im neuen Kombimodell – ein Kooperationsprojekt zwischen Schule und Jugendhilfe.

 

// Leitung KombiKids in der Grundschule Goldbach
// Studierte Soziale Arbeit in Frankfurt
// Weckt bei Kindern gerne das Interesse für Sport und Bewegung
// Pädagogische Arbeit mit Engagement und Leidenschaft

 

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