Welches Erlebnis ist Ihnen bis heute im Gedächtnis geblieben und warum?
Seinerzeit war es ein negatives Erlebnis, über das ich heute aber durchaus schmunzeln kann… ?
Ein Kunde, den ich aufgrund seiner zögerlichen Zahlungsmoral um Vorkasse bat, hinterließ mit der Überweisung eine verschlüsselte, aber doch leicht identifizierbare Nachricht, frei nach Götz von Berlichingen: „S.k.m.m.a.A.l.“

Was war das schönste Kompliment eines Kunden?
Das schönste Kompliment ist stets die jahrelange Treue all unserer Kunden. Wir erhalten hin und wieder auch schriftliches Lob. Das ist ein großer Motivator und macht uns stolz.

Das schönste Erlebnis, das Sie mit Ihrem Unternehmen in Goldbach verbinden?
Im Zuge des ersten Herbstmarktes, bei dem auch das erste Thekla-Buch vermarktet wurde, haben wir Führungen durch die Druckerei angeboten und waren von dem so großen Interesse der Menschen überwältigt.
Die meisten wollten einfach mal sehen, wo „moi Bleddje“ gedruckt wird und waren überrascht, wie umfangreich unser Leistungsspektrum ist. Mit so viel positiver Resonanz und so großem Andrang haben wir ehrlich gesagt gar nicht gerechnet.

Wann haben Sie den Entschluss gefasst, in die Druckerei Ihres Vaters einzusteigen?
Als unser erstes Kind geboren wurde war klar, dass mein Mann und ich nach Goldbach zurückziehen und in das Unternehmen einsteigen.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft? Gibt es spezielle Meilensteine, die Sie mit Ihrem Unternehmen noch erreichen wollen?
Wir wollen allen Schwierigkeiten und Herausforderungen standhalten und auch in Zukunft für unsere Kunden da sein. Seit der Gründung der Druckerei hat sich sehr viel verändert¬ ¬– vom Bleisatz über den 2-Farbdruck bis hin zum modernen Digitaldruck – haben wir so einiges erlebt. Die Globalisierung haben wir gemeistert, weil sich Qualität am Ende doch auszahlt. Nun stehen wir vor den Herausforderungen, die Angebote von Internet-Druckereien und die Digitalisierung mit sich bringen.

Die schwarze Kunst, wie die Druckproduktion früher genannt wurde, ist bis heute noch echtes Handwerk. Welcher Produktionsschritt ist für Sie persönlich der Spannendste?
Mich persönlich fasziniert insbesondere die manuelle Weiterverarbeitung. Es gibt immer noch Dinge, die von Maschinen nicht gemacht werden können und das ist schön zu sehen.

Wer ist Ihr Ratgeber in Businessfragen?
Meine Ratgeber und Unterstützer sind ganz klar mein 90-jähriger Vater, mein Mann und mein Bruder. Wir sind ein Familienunternehmen und genau das leben wir auch.

Goldbach oder die weite Welt? / Was ist Ihr Lieblingsort?
Da ich in jungen Jahren das große Glück hatte, die „weite Welt“ zu entdecken, habe ich heute nicht mehr das Verlangen. Ich fühle mich nun in Goldbach verwurzelt und habe dank meiner langjährigen Reisen Deutschland mit seiner Struktur, Ordnung und seinen Gesetzen wirklich zu schätzen gelernt. Auch, was das Wetter betrifft, haben wir in unserem Landkreis großes Glück.